Von verschiedenen Seiten hörte ich immer wieder von den Reizen der polnischen Ostseeküste. Ich dachte mir, dass man die sich mal selbst anschauen sollte. Vorbehalte gab es schon: Polen? Allein? Mit dem Motorrad? Straßenzustand? Egal, 4 Tage mit dem Mopped unterwegs, wird schon alles gut gehen!
Die Gesamtstrecke einmal vorab:
23.06.2016: Start um 9.00 Uhr. Eine Fahrt ziemlich gerade Richtung Osten. Schwedt an der Oder war mein Ziel. Nach etwas Feuchtigkeit in Höhe Wittstock bin ich letztendlich nach knapp 400km bei 30 Grad in Schwedt angekommen. Nach einer Stadtrundfahrt hatte ich mich aber doch für ein Landhotel 14 km von Schwedt entfernt entschieden.
24.06.2016: Abfahrt nach Polen. Völlig unkompliziert über die Oder, von Kontrolle nichts zu sehen. Auf einer sehr schönen Straße ging es Richtung Stettin an der Oder entlang. Ab Gryfino bin ich dann landeinwärts auf der 20 gefahren, sehr gut ausgebaut, aber auch etwas mehr Verkehr. Viele Geschwindigkeitsbeschränkungen, bedingt durch viele Ortschaften und Kurven, machten aber nicht unbedingt Freude. Und mit der polnischen Polizei sollte man sich nicht anlegen 😉 . Also habe ich das Navi auf Ustka (Stolpernde) eingestellt und den kürzeren Weg suchen lassen. Ich wurde dann über schöne Nebenstrecken mit ganz wenig Verkehr zur Ostsee geleitet. Nach 350 km war ich in Ustka, suchte im Handy ein Hotel nahe der Promenade und fand auf Anhieb 200m vom Strand entfernt das Hotel Alga. Übernachtung incl. Frühstück und Motorrad auf bewachtem Parkplatz: 36€ ! Zimmer war top, Frühstück auch (mit Bockwurst!). Temperatur um 20.00 immer noch 25 Grad. Das Wasser war noch etwas kalt. Ein sehr schöner Strand, besser als der Darßsand!
25.06.2016: Heute ging dann an der Küste entlang Richtung Usedom. Nach Überwindung einer längeren Straßenbaustelle mit etlichen Ampeln erreichte ich nach nördlicher Umfahrung des Stetiger Haffs Swinemünde und wollte zur Fähre. Hier kam ich an das Ende einer Autoschlange. In Erinnerung an ähnliche Situationen an frühere Motorradtouren hieß es,Blinker links und vorbei! Die Schlange war dann auch ca. 1 km lang! Ich setzte mich an die Spitze, mit einem polnischen Rollerfahrer, und die Fähre kam 5 Minuten später. Das Erstaunliche an Fähre: Sie ist kostenlos! Nach Besichtigung von Fischadler, Kranich und Fischreiher, die über der Fähre kreisten, erreichte ich nach dem Verlassen der Fähre bald die Kaiserbäder. Leider änderte sich mit dem Erreichen von Heringsdorf auch das Wetter, es war bedeckt und 10 Grad kälter! In Heringsdorf suchte ich mir eine Pension und besichtigte den Strand und die Seebrücke. 280 km reichten mir heute.
26.06.2016: Morgens ging die Fahrt bis an die Nordspitze Usedoms, nach Peenemünde. Straßen, naja, es ging. Das alte U-Boot in Peenemünde war das Highlight, aber rein wollte ich doch nicht.
Von der Insel runter ging es etwas stockend, im Sommer möchte ich dort nicht im Verkehr stecken! Nach 100 km zog ich mir meine Regenkleidung über, aber nur, weil es so kalt wurde! Die Rückfahrt über Güstrow und Schwerin wurde ab Schwerin dann aber doch nass. Die letzte Stunde fuhr ich noch im Regen. Nach 350 km war ich zu Hause.
Fazit: Polen ist eine Reise wert, ich möchte nochmal dorthin, dann aber etwas weiter an der Küste entlang und etwas mehr Sightseeing.
Ich gebe zu, ich war schon ewig lamge nicht mehr auf dieser Seite – ist irgendwie zu weit weg!
Aber heute habe ich deinen Reisebericht über die Fahrt nach Polen gern und vor allem in Ruhe lesen können. So eine „Ost-Tour“ (wie weit auch immer – Tallinn wäre auch ein Ziel – und dann über Finnland zurück!) habe ich selbst schon lange im Kopf.
Und dann fehlt mir ja auch noch der 2. Teil von meiner Norwegen-Tour bis zu den Lofoten.
Es gibt also noch viel zu tun!
Schön, dass es dir gefallen hat und du uns hast dran teilnehmen lassen 🙂
Der Strand sieht ja wirklich fantastisch aus!!